Welche Rolle spielen homöostatisches und hedonisches Essen bei Übergewicht?

Zusammenhang von homöostatischem und hedonischem Essen Mehressen und Übergewicht

Das Wichtigste in Kürze:

  • Du musst essen, weil Du entweder Hunger hast oder weil Du Appetit verspürst. In der Wissenschaft werden diese beiden Arten homöostatisches (= Essen zum Überleben) und hedonisches (= Essen aus Freude) Essen genannt.
  • Übergewicht tritt auf, wenn Du mehr isst als Du benötigst. Entweder funktioniert dann Deine homöostatische Kontrolle des Essens nicht richtig oder das hedonische Essen wird zu sehr gefördert.
  • Neatic vermeidet bzw. begrenzt drei Zutaten, welche die homöostatische Regulation stören und das hedonische Essen fördern. Mit Hilfe der Figuren Überlebensgenie und Genussteufelchen werden die dahinterliegenden Prozesse vereinfacht dargestellt.

In der Wissenschaft wird zwischen zwei Arten der Nahrungsaufnahme unterschieden: homöostatisches und hedonisches Essen. Das homöostatische Essen dient dem Überleben. Es versucht, genügend Kalorien zu beschaffen und je größer Dein Hunger, umso egaler ist es Dir, was Du isst. Frei nach dem Motto „Hunger ist der beste Koch“. Das hedonische Essen dagegen passiert nur aus Freude. Dein Kalorienbedarf ist gedeckt und dennoch hast Du große Lust auf ein ganz bestimmtes Lebensmittel.

Um Dir das Prinzip leichter zu erklären, kannst Du Dir zwei Neatic-Figuren vorstellen: Das Überlebensgenie und das Genussteufelchen.

Das Überlebensgenie

Hungerkünstler. Ein alter Mann, der ein Korb mit Ähren und Obst trägt

Das Überlebensgenie ist ein vereinfachtes Modell für das homöostatische Essen. Es stellt Dein Überleben bei Nahrungsmangel sicher und kommt immer dann zum Vorschein, wenn Du Hunger hast. Es ist uralt, komplex, arbeitet zum Großteil unbewusst und bewahrt Dich vor dem Verhungern. Dein Überlebensgenie ist nur ein Modell. Es ist keine reale Person und befindet sich nicht in einem bestimmten Teil Deines Körpers.

Dein Überlebensgenie übernimmt vier Jobs für Dich:

Sein erster Job ist die Energieüberwachung. Tag und Nacht behält es die Energie im Blick.
Es kann sich erst entspannt zurücklehnen, wenn Energiezufuhr und Energiebedarf im Gleichgewicht sind.

Ist die Energiezufuhr geringer als der Energiebedarf, muss es einen weiteren Job übernehmen: die Energiebeschaffung. Zunächst löst es in Dir Hungergefühle aus. Anschließend sorgt es dafür, dass sich Deine Gedanken mehr und mehr ums Essen drehen. Meistens gehst Du dann freiwillig zum Kühlschrank.

Ignorierst Du es, herrscht Alarmstufe Rot! Das Überlebensgenie muss sich nun voll und ganz darauf konzentrieren, dass Du nicht verhungerst und aktiviert den Energiesparmodus. Im Energiesparmodus werden alle nicht-lebensnotwendigen Prozesse heruntergefahren oder abgeschaltet. Du bist nicht mehr so leistungsfähig und Deine Konzentration lässt nach. Du kannst nun mit einer geringeren Energiezufuhr überleben.

Das Überlebensgenie aktiviert zusätzlich bei längerem Nahrungsmangel sein Energiegedächtnis, damit es diese Situation nicht mehr vergisst und beim nächsten Mal schneller reagieren kann. Zur Sicherheit hält es den Energieverbrauch dauerhaft niedriger, damit Du nicht verhungerst.

Funktioniert die Energieüberwachung des Überlebensgenies nicht richtig, ist die Kontrolle des homöostatischen Essens gestört und es kommt zu Überessen sowie Übergewicht. So werden die in Zucker enthaltenen Kalorien – insbesondere bei Getränken – nicht korrekt von der Energieüberwachung des Überlebensgenies bemerkt. Diese sogenannten leeren Kalorien erzeugen daher keine ausreichende Sättigung und es wird mehr Energie aufgenommen als notwendig. Auch Süßungsmittel verwirren das Überlebensgenie: Hier schmeckt ein Lebensmittel süß, aber die vom Überlebensgenie fest eingeplanten Energie ist nicht enthalten. Fachleute sprechen von einer Störung der Süßgeschmack-Kalorien-Assoziation. Das ist für das Überlebensgenie verwirrend und es lässt daher lieber etwas mehr essen als notwendig.

Das Genussteufelchen

kleines Teufelchen mit einer Gabel in der Hand, auf der ein Kuchenstück aufgespießt ist

Das Genussteufelchen ist ein vereinfachtes Modell für das hedonische Essen. Es kommt immer dann zum Vorschein, wenn Du keinen Hunger, sondern nur Appetit hast. Ob Du die Energie wirklich benötigst, ist dem Genussteufelchen egal. Es arbeitet zum Großteil unbewusst und verschafft Dir Freude am Essen. Das Genussteufelchen ist nur ein Modell. Es ist keine reale Person und befindet sich nicht in einem bestimmten Teil Deines Körpers.

Es gibt Lebensmittel, die sind so lecker, dass Du einfach nicht aufhören kannst, diese zu essen. Es kann sogar vorkommen, dass Du das Gefühl hast, die Kontrolle zu verlieren. Der Appetit wird so mächtig, dass es keine Rolle spielt, ob Du hungrig oder schon satt bist.

Vielen Menschen geht es so bei Gummibärchen oder Chips. Sie können erst aufhören zu essen, wenn die Packung leer ist. Das liegt daran, dass diese Lebensmittel beispielsweise Zutaten wie Aromen, Süßungsmittel und Zucker enthalten, die Dein Genussteufelchen verrücktspielen lassen. Es will immer mehr davon. So kommt es zum Überessen und zu Übergewicht.

Was sagt Neatic?

In Neatic werden Aromen und Süßungsmittel vermieden und Zucker begrenzt. Damit kann Deine homöostatische Kontrolle des Essens ungestört arbeiten und das hedonische Essen wird nicht überstimuliert. Oder um es mit den beiden Figuren zu sagen: Dein Überlebensgenie wird nicht verwirrt und Dein Genussteufelchen spielt nicht verrückt.

Mehr Informationen zu den Grundsätzen findest Du hier.

Wenn Du mehr zur Rolle von Aromen, Süßungsmitteln und Zucker bei Übergewicht erfahren willst, dann klicke auf die Links für weiterführende Informationen zu diesen Zutaten.